Freitag, 31. Dezember 2010

Silvester und Neujahr Brauchtum in Mexiko


Silvester und Neujahr Fiesta Mexicana
Fiesta Mexicana an Silvester und Neujahr

Mexikanische Neujahrsbräuche

Die Silvester und Neujahrsbräuche weltweit haben einige gemeinsame, globalisierte Traditionen, aber schlussendlich bewahrt auch jedes Land seine eigenen Gewohnheiten und Feierlichkeiten.

In Mexiko gehört sicher ein feines Abendessen dazu, welches zu Hause, bei Freunden oder auch in einem Restaurant eingenommen wird. Oft begleitet wird das Festessen von (reichlich) alkoholischen Getränken, in Mexiko natürlich gerne mit Tequila, wie könnte es anders sein. Ich kenne eher weniger Familien, wo zum Abendessen zu Silvester auch Wein ausgeschenkt wird, dann schon eher Bier, man stelle einige "Caguamas", sogenannte "Familienflaschen" Bier auf den Tisch und alle sind zufrieden.

Kurz vor dem Jahreswechsel werden 12 Trauben auf dem Tisch ausgebreitet. Mit den mitternächtlichen Glockenschlägen wird jeweils eine Traube gegessen und dabei kann man 12 verschiedene Neujahrswünsche anbringen, was auch die Chance erhöht, dass wenigstens der eint oder andere in Erfüllung geht.

Eine andere Tradition besagt, dass man mit einem Besen bei den 12 Glockenschlägen alles Böse und schlechten Erfahrungen des alten Jahres heraus wischen solle.

Wenn man um 24 Uhr mit einem gepackten Koffer rund um seine Häuserreihe rennt, erhöhen sich angeblich im neuen Jahr die Chancen auf eine Ferienreise.

Als mögliche Neujahrsgeschenke in Mexiko anerbieten sich rote oder gelbe Unterwäsche. Diese muss dann den ganzen Neujahrstag getragen werden, die roten garantieren Glück in der Liebe und die gelben bringen den Geldsegen nach Hause. Ob eine Kombination von beiden Farben Liebe und Reichtum bescheren ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen.

Vorsätze werden in Mexiko genauso schnell gebrochen wie anderswo, aber man kann es ja auch dieses Jahr wieder versuchen, vielleicht wird es ja das Jahr der Jahre.

Das mitternächtliche Anstossen mit einer freundschaftlichen Umarmung darf natürlich auch nicht fehlen und dann kann die Fiesta Mexicana erst richtig gefeiert werden!

Feliz año nuevo a todos!

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Dienstag, 7. Dezember 2010

Monterrey ist mexikanischer Fussball-Meister

  
Die Fussballmannschaft von Monterrey ist Fussball-Meister
  
Monterrey Campeón

Monterrey hat in der mexikanischen Fussballmeisterschaft den Titel geholt, den nun vierten in der Vereinsgeschichte. Der grosse Verlierer ist das Team von Santos aus der der Provinzstadt Torreon, ebenfalls wie Monterrey im Norden von Mexiko. Das Hinspiel konnte Santos noch mit 3:2 für sich entscheiden, doch dann siegten die "Rayados" aus Monterrey am letzten Wochenende klar mit 3:0. Obwohl Monterrey nach der regulären Saison "nur" auf Platz 2 war, nachdem Cruz Azul aus Mexico City die Meisterschaft ziemlich dominiert hatte, konnten sie sich schlussendlich durchsetzen, sogar verdient durchsetzen wie etliche Analysten meinen.

In Mexiko werden kurioserweise pro Jahr zwei Meister gekürt, es gibt eine Saison im Frühjahr und eine im Herbst. Nach 17 Runden gelangen jeweils 8 Teams von den 18 teilnehmenden Mannschaften in die Liguilla, die Playoffs. Jeweils mit einem Hin- und Rückspiel gelangen die besten Mannschaften über das Viertelfinal ins Halbfinal und schlussendlich ins Final. Und ja eben, nun ist Monterrey Campeón!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Mexikanisches Essen




Tacos - bestes mexikanisches Essen

Mexikanische Küche und Essen in Mexiko


So vielfältig die mexikanische Küche auch sein kann, man sollte sich nicht durch Namen beirren lassen. Meist hat ein und dasselbe Gericht in etlichen Regionen einen anderen Namen: Huarache, Huarachon, Suegra, Gringa, Enchilada, ist und bleibt ein Maisfladen mit Fleisch gefüllt. Eine Quesadilla, Maisfladen mit Queso (Käse), muss im Mittelland ausdrücklich mit Queso bestellt werden, sonst erhält man einen Käsefladen ohne Käse aber mit Fleisch vorgesetzt und dann wäre es ja wieder ein Huarache, Huarachon, Suegra, Gringa oder Enchilada?


Spannender wird es da schon bei knackigen Heuschrecken als Vorspeise, einem in Tequila gekochten Steak auf Kaktusblättern serviert, Hühnchen mit der Mole Schokolade Sauce garniert und vielleicht ein aus Rosen zubereitetes Eis als Nachtisch? Grundsätzlich ist alles “rico”, lecker und köstlich, die hinterletzte Imbissbude preist nur ricos lonches, ricas tortas, ricas hamburguesas, ricas tostadas, ricos mariscos an, die aztekische Version von erfolgreichem Marketing.

Doch die Tacos bleiben König! Kleine Doppel-Tortillas mit jeglichen vorstellbaren, in kleinste Stücke gehackten Fleischarten, von Schafhirn über Kuhzungen und Ochsenherz bis Entenfüssen, und man munkelt, die billigeren Stände mischten auch mal gerne Fleisch von an Verkehrsunfällen erlegenen Hunden und Katzen bei. Darüber kommen immer möglichst scharfe Chili-Saucen, von den geschickten Taceros mit einem Löffel hoch in die Luft geschleudert und dann schnell den Teller mit den Tacos drunter halten und fertig. Zum Frühstück werden oft dampferwärmte Tacos angeboten, als Mittagessen werden die Standorte von Grill-Taco-Ständen eingenommen und gegen Abend werden gewisse Gebiete regelrecht von den Tacoverkäufern überschwemmt. Da stossen und ziehen ganze Familien ihre Karren durch die Strassen, tagsüber verlassene Buden kommen zum Leben und die erfolgreicheren Geschäftsleute fahren mit den übergrossen amerikanischen Sport-Vehikeln mit Tacoanhängern vor. Klar gibt es die vorzüglichsten Tacos auf der Strasse, doch man muss wissen wo! Sonst hat der letzte grosse Azteken Herrscher Montezuma keine Gnade mit den Ausländern, wegen der damaligen spanischen Eroberung müssen Touristen heutzutage noch mit Montezumas Rache über sich ergehen lassen, einem sehr toilettenintensiven Durchfall!

Natürlich geniesst man auch die internationale Cuisine: Als Beduinen verkleidete Nicht-Beduinen bereiten sogenannte arabische Tacos zu, warum die Enchilada Suiza oder Schweizer Enchilada so heisst, konnte mir noch niemand erklären, Spaghetti werden oft abschätzend als kalte Vorspeise missbraucht, die Sushi-Stände konkurrieren immer stärker mit den Tacos. Hier in Guadalajara ist ein mongolisches Restaurant unter den teuersten, beim tirolischen Restaurant wehen aus irgendwelchen Gründen Fahnen der Schweizer Kantone und beim Schweizer Restaurant werden Meeresfrüchte (frisch aus dem Alpen-Binnenland?) und französische Crepes als angeblich typisch angepriesen. Die Hamburger sind oft tellergross und die Sandwiches werden in roter Sauce schwimmend angeboten. So lecker kann mexikanisches Essen sein. Buen provecho!