Montag, 28. November 2011

Internationale Buchmesse in Guadalajara


Feria Internacional del Libro de Guadalajara 2011
Internationale Buchmesse von Guadalajara
mit Deutschland als Gastland

Gastland Deutschland an Messe in Mexiko

Die Feria Internacional del Libro de Guadalajara (FIL), die 25. Austragung der Internationalen Buchmesse von Guadalajara, hat am 26.11. ihre Tore geöffnet. Bis am 4. Dezember wird wiederum einiges los sein auf dem Ausstellungsgelände der Expo Guadalajara. Nach den Panamerikanischen Spielen rückt also die mexikanische Metropole im Westen des Landes erneut ins internationale Rampenlicht. 
  
Neben Millionen von Büchern, welche die rund 2'000 Buchverlage präsentieren, werden auch zahlreiche Vorlesungen und Autogrammstunden bekannter Autoren stattfinden, Konferenzen und literarische Diskussionsrunden veranstaltet und verdienten Schriftstellern die Anerkennung ausgesprochen und Literaturpreise verliehen. Ein wirklich vollgepacktes Messeprogramm, welches die Leute auch zu einem mehrmaligen Besuch animieren soll. Im Gegensatz zu anderen Buchmessen mit dem Fokus auf die Fachspeziallisten, ist Guadalajara vor allem eine Veranstaltung fürs Publikum, unter anderem auch mit speziellen Bereichen für Kinder und Jugendliche.
 
Bei der Messe dreht sich jedoch nicht alles nur um Bücher, sie möchte als gesamtheitliches kulturelles Festival wahrgenommen werden, mit einem attraktiven Rahmenprogramm mit Kunst, Theater und Musik, unter anderem mit den beliebten gratis Konzertveranstaltungen auf dem Vorplatz der Messe.
 
Die Feria Internacional del Libro wurde vor 25 Jahren von der Universidad de Guadalajara ins Leben gerufen, damals noch in einem sehr überschaubaren Rahmen. Heutzutage hat sie sich als wichtigste Literaturmesse in Lateinamerika und als weltweit zweitgrösste nach der Frankfurter Buchmesse etabliert. Nur schon deshalb war es an der Zeit, Deutschland als Ehrengast an der diesjährigen FIL willkommen zu heissen, dem ersten Gastland mit einer in Lateinamerika nicht heimischen Sprache. Zahlreiche im deutschen Pavillon präsentierten Werke sind auf deutsch und spanisch erhältlich, an der Sprachbarriere soll das Experiment nicht scheitern. 
  


Freitag, 11. November 2011

Mexiko plant unterirdische Pyramide


Die in Mexiko-Stadt geplante unterirdische Pyramide würde
mitten auf dem grössten Platz der Hauptstadt entstehen
(Fotoquelle: Bunker Arquitectura)

Wolkenkratzer unter der Erde
 
In Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten werden die höchsten Gebäude der Welt gebaut. In Mexiko möchte man den umgekehrten Weg einschlagen und abwärts bauen. Das wäre dann wohl ein Erdkratzer als Gegenpool zum Wolkenkratzer.
 
Dort wo vor vielen Jahren die Azteken die Pyramiden ihrer Hauptstadt Tenochtitlán errichteten, hat das mexikanische Architekturbüro Bunker Arquitectura Pläne für den Bau einer unterirdischen Pyramide präsentiert. Mitten in Mexico-City, auf der Plaza de la Constitución, soll ein 300 m tiefes Loch gebuddelt werden, für den Bau des weltweit ersten Erdkratzers. Dank der Gebäudestruktur einer invertierten Pyramide, soll für genügend Frischluft und Tageslicht aller 65 Stockwerke gesorgt sein. Ein riesiger Glasdeckel wäre das verbindende Element für das Leben unter und über der Erde. Somit könnte der von den Mexikanern liebevoll Zocalo genannte Platz, übrigens einer der grössten Plätze der Welt, weiterhin als beliebter Treffpunkt für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt werden. Auch die riesige Nationalflagge von Mexiko in der Mitte des Platzes würde selbstverständlich weiterhin bestehen bleiben.
 
Das architektonische Kunstwerk würde neben Wohnungen, Büros und Geschäften auch ein Museum und Parkanlagen beinhalten. Oder sogar ein Hotel? Neben dem Reiz im Erdinnern zu übernachten, ist es auch ein top Lage im Herzen der historischen Altstadt von Mexiko-Stadt, umgeben von der grössten Kathedrale des Landes und des Regierungssitzes des mexikanischen Präsidenten. Ob das wahrlich futuristische Projekt je umgesetzt werden kann wird sich zeigen!
 
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Zum Thema mexikanische Architektur könnte Sie auch der Blog-Beitrag über den Prachtsbau des Soumaya Museums in Mexiko City interessieren, mit seiner eindrücklichen Kunstsammlung des Milliardärs Carlos Slim.

Dienstag, 1. November 2011

Dia de Muertos in Patzcuaro


Calavera Catrina - Symbol am Tag der Toten in Mexiko
Calavera Catrina - die Skelett-Dame mit modischem Kopfschmuck
ist ein mexikansiches Symbol für den Dia de Muertos, den Tag der Toten

Die Nacht, in der die Toten zurückkehren

"Unsere verstorbenen Familienangehörigen wollen uns nicht trauern sehen, sondern möchten ihren Tod mit unserer Lebensfreude kompensieren", erklärt uns Felipe Aguilar, als wir zusammen gemütlich durch die Gassen von Pátzcuaro schlendern. Die ganze Region rund um den Pátzcuaro-See ist bekannt für seine eindrücklichen Feierlichkeiten am Tag der Toten, dem Dia de Muertos.
  
Was uns kurios erscheinen mag, dass die Toten gefeiert werden, ist in Mexiko eine uralte Tradition. "Der Tod wird respektiert, aber nicht gefürchtet“, bringt es Felipe auf den Punkt. Im Glauben der Mexikaner, ist es der Tag an dem die Toten zurückkehren, um die Hinterbliebenen zu besuchen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
   
Wir sind beim Friedhof von Pátzcuaro angelangt. Rundum herrscht eine faszinierende Atmosphäre, eine Mischung aus Ruhe und Fiesta. Die einten Familienbanden sitzen auf dem Boden und starren andächtig in das flackernde Kerzenlicht, wiederum andere diskutieren und kichern vor sich hin. Felipe weist uns darauf hin, dass oft die Lebensgeschichte und lustige Anekdoten der Verstorbenen wiedergegeben werden.
   

Vorsichtig bahnen wir uns einen Weg zwischen den Leuten durch in den hinteren Teil des Friedhofes. Felipe stellt uns seinen beiden Brüdern, seiner Schwester und deren Sohn vor, welche hier auf mitgebrachten Klappstühlen vor einem Fleckchen Erde sitzen, dem Grab der vor rund zwei Jahren verstorbenen Eltern und weiterer Verwandten der Familie Aguilar. Frische orange-gelbe Blumen verzieren das Grab und rundherum flackern weisse Kerzen als einzige Lichtquelle. Felipe wird die Nacht am Grab verbringen, und zu Ehren der Toten beten. "Aber schau mal", sagt Felipe lächelnd und stemmt eine Flasche Tequila hoch und fügt an: "Wir werden auch unseren Spass haben, genau wie es meine Eltern gewollt hätten!"