Samstag, 29. Oktober 2011

Dia de Muertos, Tag der Toten in Mexiko

Ein reich dekorierter Altar für die Festlichkeiten
des Dia de Muertos - dem Tag der Toten in Mexiko

Der Besuch aus dem Reich der Toten

Gelb-orange Cempazúchitl Blumen, Früchte wie Orangen und Bananen, Skelette aus Pappmaché und kleine Totenschädel aus Zuckerguss schmücken den errichteten Alter. Zahlreiche Kerzen flackern, ein Weihrauchduft hängt in der Luft. Die Festtafel ist angerichtet. Die Lieblingsgerichte und Lieblingsgetränk stehen bereit, gleich neben einem eingerahmten Foto des Verstorbenen. Alles ist bereit für den Besuch der Toten, am Dia de Muertos in Mexiko kehren die verstorbenen Seelen heim.
 
Laut mexikanischer Tradition kehren die Toten einmal pro Jahr, am 1. und 2. November, aus dem Jenseits zurück, um gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Fest mit Musik, Tanz und gutem Essen zu feiern, um damit die Seelen mit den weltlichen Freuden zu verwöhnen. Schon die Azteken glaubten der Tod sei der Anfang eines neuen Lebens. Anderseits bedeutet der Tod auch die letztendliche Befreiung. Die Mexikaner machen sich lustig darüber, mit Ironie und Sarkasmus. Der Tod ist allgegenwärtig und schlicht ein Teil des Lebens.
 
Seit einigen Jahren wird leider der typische, mexikanische Brauch des Dia de Muertos vom kommerziell veranlagten Halloween aus den USA mit seinen Kürbisköpfen und Kostümpartys ein wenig entzaubert. Nichtsdestotrotz ist der Tag der Toten eines der grössten und bedeutendsten Volksfeste in Mexiko. Die Art und Weise der Festlichkeiten mag uns befremdlich erscheinen, doch schlussendlich geht bei diesem traditionellen Brauchtum vor allem darum, den Toten zu gedenken und ihnen die Ehre erweisen. Es lebe der Tod!

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